
Höhenprofil Tag 5
Donnerstag, 28. August 2025
Tag 5: Über den Col des Ayes nach Briançon
Ville-Vieille - Arvieux - Col des Ayes - Briançon
Start: 13:30 Uhr - Stop: 18:45 Uhr - Kilometer: 34 km - Höhenmeter: +1500 hm / -1550 hm - Maximale Höhe: 2477 m - Schnitt: 8,8 km/h - Fahrzeit: 6:50 h
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Ein riesiges Regenband vom Mittelmeer bis nach Deutschland liegt über uns.
Da ab der Mittagszeit Besserung angekündigt ist, warten wir ab und schlagen im Guilazur weiter die Zeit tot.

Es wird später und später. Gegen 14 Uhr lässt der Regen endlich nach, und wir wagen den Start.

Es müsste zeitlich noch passen, um die geplante Strecke nach Briançon anzugehen. Bis auf den verpassten Col Vieux hat die Routenänderung bisher keine Auswirkungen. Ich bin aber sehr unsicher, ob der Weg über den Col des Ayes bei den Wetterbedingungen heute die richtige Wahl ist. Als Chickenexit gäbe es den Col d'Izoard, den wir sowieso ein Stück hochfahren müssen. Unsere Wirtin meinte allerdings, dass dieser wegen Erdrutschen gesperrt sei. Mal schauen.
Wir durchqueren Château-Queyras und biegen etwas verunsichert in die Auffahrt zum Col d'Izoard ab. Dem Verkehr nach zu urteilen ist dort aber gar nichts gesperrt. Jedenfalls kommen die Fahrzeuge, die ich beobachte, nicht wieder zurück. Ermutigend.
Wir passieren Arvieux

Nach 400 hm erreichen wir Brunissard. Da sich mittlerweile einige Wolkenlücken zeigen und uns für den Rest des Nachmittages auch kein Regen mehr erwartet, verlassen wir die Passstraße und steuern doch den Col des Ayes an. Dieser erschien mir bei der Routenplanung sehr viel interessanter als der östlich vom Izoard liegende Col de Péas. Man kann nämlich fast bis nach Briançon hinuntertrailen.
Wir folgen der Route des Ayes und durchqueren das etwas verwaiste Camping de l'Izoard. Das Tal macht optisch einiges her.

Mich erinnert es ein bisschen an den Fanes-Nationalpark in den Dolomiten.

Auch Blicke zum Monviso gibt es endlich noch mal. Diesen konnten wir vom Agnello wegen des Wetters nicht sehen.

Die letzten 300 hm sind zu Schieben oder Tragen, je nach Vorliebe. Der Weg ist super abgetrocknet und der Col ist im Blick.

Blick vom Col des Ayes zum Monviso.

Nach Norden zeigen sich endlose Weiten. Briançon ist nur zu erahnen.

Die Abfahrt ist mal wieder ein Sahneschnitten. 700 hm bester S2-Trail bis zu den Chalets des Ayes, die zweite Hälfte allerdings im Wald.

Aber das Abfahrtspektakel ist noch nicht vorbei. Eine kurze Auffahrt auf der linken Seite bis Le Mélézin mit Blick nach Briançon, ...

... und es geht noch mal 500 hm hinunter.
Dieser Weg scheint von Locals gepflegt zu werden. Kaum ein Steinchen liegt am falschen Platz, einige Stellen wirken optimiert. Hat ein bisschen Bike-Park-Charakter. Macht trotzdem Spaß.
Als Verbindung aus dem Queyras ist der Col des Ayes wirklich eine feine Sache. Ich bin froh, dass das trotz des üblen Tagesbeginns geklappt hat. Der Boden war nicht mal durchweicht.
Die Altstadt von Briançon liegt auf einem Hügel und man muss noch mal 100 hm rauf.

In den schmalen Gassen wirken wir mit unserem Outfit etwas fehl am Platz.

Um 19 Uhr erreichen wir trotz des späten Starts halbwegs zeitig das Hotel. Nach den holprigen Erfahrungen mit den Übernachtungen im Val Maira und Varaita, habe ich diese Unterkunft bereits vor einigen Tagen per Booking geschossen.
Auberge de la Paix von innen ...

... und von außen.

Auch das im Hotel befindliche Restaurant ist einen Besuch wert. Der Gastraum ist sehr gemütlich eingerichtet und das Essen ausgezeichnet.
Briançon ist sowieso ein echtes Schmuckstück. Es wurde Zeit, dass ich hier endlich mal vorbei komme. Zwar kein Bergdorf, aber ab und zu muss auch mal was für die Kultur getan werden.